Mit wachem Auge

Update am 9. April 2021

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Ein kleiner Selbstversuch: Auch anlässlich meines früheren Artikels „Schau mir in die Augen, Kleines” starte ich GENAU JETZT ein Experiment mit mir selbst als Testperson:

→ Was hilft (gut) gegen Müdigkeit, zumindest gegen (sehr) müde Augen am Bildschirm?

 

... vor mir und gleich nacheinander auf der Nase habe ich vier verschiedene „Anti-Bildschirm-Müdigkeits-Blaulicht-Filter-Brillen“. Sobald ich die erste davon aufgesetzt habe, geht‘s los.

Update: Seit dem 8.4.2021 sind es fünf.

(Produktangaben gibt es unten.)

Heute steht noch die Überarbeitung der Lektoratsergebnisse für (m)ein neues Buch auf dem Programm, das wird einige Stunden in Anspruch nehmen. Morgen geht es weiter mit Lernen („The Science of Well-Being“, um endlich meinen Yale-Abschluss zu erhalten.) Mal schauen, was die Äuglein dazu sagen ...

Die Ergebnisse werde ich nach und nach genau hier festhalten und diesen Artikel „updaten”. Update zum Updaten: Am heutigen Freitag (9.4.2021) habe ich das Experiment beendet. (Tragen werde ich die Brillen weiterhin.)

Spannend ... 25 Jahre nach unserer Diplomarbeit namens „Groupware Videokonferenz” geht es „dank Corona“ und durch Zoom & Co. in die nächste Runde. Rock‘n‘Roll – mit möglichst wachem Auge!

Ja, das ist schon seltsam, merkwürdig & bemerkenswert: Mehr als 20 Jahre nach dem – erfolgreichen – Lasern platziere ich mir freiwillig wieder ein Brillengestell ins Gesicht. Nun gut, wenn die Dinger auch für Gamer (gut) geeignet sind, dann mögen die Spiele beginnen!

 

Updates:

  • 2.4.2021, 20:40 Uhr: Die Augen sind fit. („Viel wissenschaftlicher“ kann ich’s vorerst nach den ersten vier Versuchsstunden noch nicht formulieren, das Experimentieren wird sicher weiter optimiert.) Getestet: ATTCL BL577 Black

  • 3.4.2021, 22:37 Uhr: Jetzt sind meine Augen durchaus müde – weil’s auch der Rest von mir ist. Das liegt allerdings nach drei Stunden Korrekturlesen wohl auch daran, dass Füße & Co. tagsüber 4 1/2h wandern waren. Das heutige Testobjekt macht einen guten ersten Eindruck. Bisher kann ich allerdings keine signifikanten Unterschiede (außer der Form des Gestells) erkennen. Workin‘ on it! Getestet: Gimdumasa GI766

  • 4.4.2021, 13:45 Uhr: Eigentlich wollte ich ja heute, am Ostersonntag, etwas anderes machen. Doch dann, siehe hier, haben mich die Umstände dazu gebracht, nach lediglich vier Stunden Schlaf, wieder vor dem Notebookbildschirm zu sitzen – und zwar ziemlich müde – bis auf die Augen, die spielen vorbildlich mit. Unfreiwillig weitergetestet mit der Gimdusa GI766. Update: Bis 16:30 Uhr haben meine Sehnerven ganz brav mitgespielt. Müde war fast alles – außer meinen Augen. Die letzten Stunden nach dem ersten Bericht getestet: ATTCL BL577 Transparent+grey.

  • 6.4.201, 19:00 Uhr: Gestern und heute hat auch die dritte der vier Brillen gute Dienste geleistet. Heute waren es zweimal Zoom (beide gut), einmal GoogleMeet miese Verbindungsqualität; inhaltlich: super – mehr dazu demnächst als eBool bei Amazon) und einige Stunden vor dem iMac bzw. MacBook. Meinen Augen geht es erstaunlich gut. (Der Geist möchte jetzt jedoch vorübergehend auf Stand-by gestellt werden – und wird es auch sogleich.) Getestet: Occffy Oc092

  • 7.4.2021, 15:00 Uhr: Der gestrige Tag wurde zu großen Teilen am Telefon gebracht – da spielen Blaulichtfilter nur eine (sehr) geringe Rolle. Dafür ist heute Nr. 5 eingetroffen (und lebt, falls sich noch jemanden an diesen Film aus den 1980ern erinnert). Außerdem (Trommelwirbel) kam gerade eben der blaue Filtertest zum Einsatz! Yeah! Hintergrund: Bei den beiden Modellen von ATTCL wurde jeweils ein kleines blau-weißes „Ding” mitgeliefert, das ich zunächst für eine verkappte Trillerpfeife hielt – getäuscht, Herr Steffen. Denn: Das sind zwei „Blaulicht-Tester”. (Bitte nicht mit Alkoholpuste-Testern verwechseln, die meist auch im Zusammenspiel mit Blaulicht auftreten.) Mehr dazu? Gleich da unten. Heute als neues, fünftes Modell eingetroffen & getestet: infactory Blau(licht)filterbrille (ohne weitere „Produktkennziffer“)

 

Produktangaben:

 
 
 
 
 

… und jetzt zum Blaulicht-Test:

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So sieht die Nicht-Trillerpfeife alias Test-Blaulicht aus.

Falls sich jetzt jemand an Sylvester Stallone, „Rambo 3” und einen der legendärsten Dialoge der Filmgeschichte erinnert fühlt – hier ist er, mit maximalem Blaulichtbezug.

 
 

Und das kommt visuell dabei heraus.

Testverlaufsprotokollbeschreibung: Links ist jeweils die blaue Superleuchte über der Brille platziert, die direkt auf dem Papier liegt. Rechts daneben? Gut erkannt! Dort ist das Filtergestell leicht angehoben, so dass ein (blauer bzw. dann eben nichtblauer) Schatten resp. Blaulichtfilterschatten entsteht.

Produktreihenfolge von oben nach unten – exakt wie oben: (1) Gimdumasa GI677, (2) ATTCL BL5577 Black, (3) ATTCL BL5577 Transparent+grey, (4) Occffy Oc092 und (5) infactory BlaufilterBrille

 
 

(Zum Vergrößern einfach auf das jeweilige Bild klicken.)

… was denn noch, bitte?!

Als Abschluss meines wagemutigen Selbstexperiments folgt in den nächsten Tagen eine Zusammenfassung der (meiner) zusätzlichen Eindrücke.

Wir Experimentierexpert:innen nennen das ganz hip & hochmodern „User Experience“.

Nämlich: Wie sitzen die fünf Dinger auf der Nase? Wie fühlt sich’s an? Und: Was passiert, wenn man sie fernab des Bildschirms mit & auf sich herumträgt?

Stay tuned!


jetzt aber: (M)ein Fazit

„Made in China”? Leicht oder schwer? Stabil oder leicht & luftig? Wirkungsvoll: ja/nein? Und wie sieht es eigentlich mit „CE” aus?

Wie schon geschrieben: Das ist ein Test, mein Test – kein (nur wenig) Anspruch auf absolute Objektivität. Nee, gar nicht.

Dafür ist auch die Anzahl der Testpersonen (1) und der Testobjekte (5) zu überschaubar. Doch aus genau dieser Subjektivität und dem vorliegenden „Objektkreis” heraus folgt hier & jetzt mein ganz persönliches Fazit mit folgenden Kriterien:

Erster Eindruck („Unboxing & Co.”):

  • Zwei der ersten vier Brillen sind explizit „Made in China” … na, ob die wohl gut sind? Das war meine Skepsis vorab. Der allererste Eindruck, auch insbesondere gegenüber dem 5. Testobjekt lautete jedoch: Wow! (Wirklich mit deutlichem Ausrufezeichen.)

  • Nochmal deutlich stechen hierbei die beiden Brillen von ATTCL Eyewear hervor. Eine richtig schicke, hochwertige High-Class-Verpackung inklusive:

    • Putztuch

    • „Transporthülle” (nennt man das so?) Hier kein sog. Soft Case (das man auch zum Putzen nutzen kann), sondern eine etwas stabilere, schützendere „Verpackung” (siehe unten rechts im gleich folgenden Foto).

    • Blaulicht-Testleuchte und Testkarte (Blue Ray Blocker Tester)

    • vertrauenserweckende und umfangreiche (wenn auch wirklich seeeeeehr kleingedruckte) „Produktbeschreibungskarte”

  • Etwas verwirrt war ich – wo kommt’s denn nun her? Via Amazon gelangt man auf eine Seite, auf der dann steht, dass ATTCL ein US-amerikanischer Hersteller ist. In der vorab genannten Produktkarte findet man dann Made in China, designed in Italy. Weitere Angaben über die (im Gegensatz zur Verpackung nur mäßig schick designte) Amazon-Herstellerseite: „ATTCL – eine in den USA registrierte Brillenmarke seit 2014. Die Registrierungsnummer lautet 5875622.” Das wirkt (auf mich) einigermaßen vertrauenswürdig. Etwas mehr dazu (Stichwort „CE”) dann weiter unten.

Mein persönlicher „Feature Favorit” beim Unboxing: ATTCL

Mein persönlicher „Feature Favorit” beim Unboxing: ATTCL

 

Zweiter Eindruck, mit jeweils einigen Stunden vor den eigenen Augen:

Hier wird es jetzt vollkommen unwissenschaftlich. Denn: Es ist ja im wahrsten Sinne eine Art „singulärer Blindversuch”. Weil: Da ich weder einen Zwilling noch Klon habe, kann ich keineswegs wirklich „vergleichen”. Im Sinne von: Wie hat am selben Tag unter exakt denselben Rahmenbedingungen eine andere Brille gewirkt? (Nee, geht nicht.)

  • Irgendwelche negativen Eindrücke oder Empfindungen: bei keiner der fünf getesteten Brillen.

  • Positive Wahrnehmungen: an allen (freiwilligen wie unfreiwilligen, siehe oben) Testtagen war ich geistig und zum Teil auch körperlich durchaus müde – bis auf meine Augen.

  • Placebo? Kann gut sein. Ist mir dann auch wurscht – wenn’s wirkt.

  • Nocebo? Keinesfalls. Das war ja auch nicht „der Sinn von Janze”.

Generell habe ich (genau: vollkommen subjektiv, allerdings kommt es mir auch „nur” genau darauf an) den Eindruck, dass diese Filteroptik der fünf Brillen insgesamt funktioniert.

Einen deutlichen Unterschied hinsichtlich ihrer ureigensten Funktion konnte ich bei den getesteten Blaulichtfilter-Anti-Augenmüdigkeitsbrillen nicht wahrnehmen.

Blaulicht-Testergebnis:

  • Davon darf sich Einjede & Einjeder mit den oben dargestellten Bildern bitte ihr/sein eigenes Bild machen.

  • Falls es dazu richtig hardcore-fundierte Tests im Optik- oder Physik-Labor gibt: gerne her damit!

Tragekomfort und Produktqualität:

Zunächst starte ich mit einem Aspekt, der möglicherweise gar nicht unbedingt objektiv, sondern primär sehr subjektiv ist:

„Na, sind die Dinger auch wirklich verlässlich?”

Durchaus „lieb” und wichtig war & ist mir, ob auf den Testmodellen eine CE-Prüfkennung zu finden ist. (Allerdings ist mir bewusst, dass man sowas auch recht simpel einfach mal schnell aufdrucken kann/könnte. „Behördlich nachgeprüft” habe ich es jedenfalls nicht.

  • Auf allen fünf getesteten Brillen (von vier verschiedenen Herstellern) ist das CE-Kennzeichen jedenfalls zu finden.

„Wie fühlt es sich an?”

Keine der fünf Brillen hat irgendwie „gedrückt oder gestört”. Ich habe sie auch jenseits/abseits des Monitors, Notebooks, iPads und iPhones getragen.

  • Bei dem als Letztes eingetroffenen Testobjekt, der Brille von infactory, war mein erster Eindruck: „Na, das ist ja ein eher plastikmäßiges Leichtgewicht.”

  • Alle anderen vier Brillen machten den Eindruck von genau einer „normalen” Brille. Stabil, ohne (zu) schwer zu sein. Eben eine echte Brille, Punkt.

  • Das infactory-Modell wirkt (auf mich) weitaus leichter. Es hat als einziges Modell flexible, „gefederte” Bügel, die vermutlich nicht sonderlich leicht brechen oder aus der Form geraten.

Sehr flexibel: das Testmodell von infactory

Sehr flexibel: das Testmodell von infactory

 

Viel mehr über das jeweilige – tatsächliche – Gewicht möchte ich gar nicht sagen/schreiben, denn gewogen habe ich die fünf Brillen nicht. Laut ihrer Produktbeschreibungen bei Amazon liegen sie alle in einer wirklich angenehmen Federgewichtsklasse:

  • Gimdumasa

    • keine Gewichtsangabe

    • deutscher Hersteller in Bad Pirmont

    • produziert in China (Shenzen, Guangdong)

    • CE-zertifiziert (laut Aufdruck)

    • Eine Hotmail-Adresse zum Kontakt?

    • Mein Minus: Die Beschreibungen bei Amazon sind vermutlich mit Google Translate entstanden – man kann’s verstehen, allerdings wäre hier etwas mehr Sorgfalt/Qualität schon wünschenswert, denn das wirkt sich (zumindest bei mir) auf die Gesamtwahrnehmung aus.

  • ATTCL

    • Rahmen: 14g (keine Angabe zum Gesamtgewicht)

    • Beide Testmodelle sind CE-zertifiziert (laut Aufdruck)

    • Mein Fragezeichen: US-amerikanischer Hersteller? Produziert in China? Hmm … man findet so überhaupt gar nix über das Unternehmen jenseits der Herstellerseite bei Amazon. Das gibt bei mir leichte Abzüge in der Vertrauensnote. Dafür befindet sich (auf der Innenseite des Soft Cases) ein Aufkleber mit einer Adresse D-79426 Buggingen, das fand ich interessant. Weitere Detektivarbeit habe ich hier nicht aufwenden wollen.

    • Absolute Pluspunkte: Der wirklich hochwertig-wirkende Eindruck beim Auspacken und das umfassende Set an weiteren Features im Lieferumfang (s.o.) haben mich sehr positiv beeindruckt.

  • Occffy

    • Gesamtgewicht: 50g

    • CE-zertifiziert (laut Aufdruck)

    • Hersteller: beigelegt ist eine (auf mich) sehr freundliche wirkende Karte mit dem Aufdruck „THANK YOU!” und einer Mailadresse zum Kontakt: occffysupport@126.com. Geht man auf die entsprechende URL – dann hören meine Chinesisch-Kenntnisse auch sogleich auf.

    • Die Produkttexte bei Amazon würden nicht jeder anspruchsvolle Rechtschreibkontrolle zu 100% überstehen, sind jedoch ziemlich gut und akkurat – auch das überträgt sich (bei mir) auf den Gesamteindruck.

  • infactory

    • Gesamtgewicht: 25g (definitiv das leichteste Leichtgewicht)

    • Ebenfalls CE-zertifiziert (laut Aufdruck)

    • Hersteller: Hier findet man tatsächlich eine klare Seite im Netz (www.infactory.me) und die Angabe, dass der Hersteller, die Pearl GmbH im oben bereits bei den ATTCL-Modellen genannten Buggingen sitzt. (Womöglich ist dieser Ort im Breisgau-Hochschwarzwald der deutsche Hotspot für Anti-Blaulicht-Augengläser?)

    • Minus – im Vergleich: Gegenüber den anderen Modellen wirkt die Verpackung (auf mich) echt billig. Eher wie vom Grabbaltisch”. Doch wie heißt es so schön: „Don’t cover a Judge with a Book”.

    • Positiv: Die Brille ist wirklich richtig leicht. (Wobei von den anderen Modellen keines „wirklich sehr schwer” ist.) Auch die flexiblen Bügel sind klasse.

 

Schlussworte

… aus all dem kann & darf sich nun jeder hier lesende Mensch ein ganz eigenes Fazit bilden. Auf den „Style Factor” bin ich ganz bewusst nicht eingegangen; das ist schließlich zu mindestens einhundert Prozent reinste Geschmacksache. Aufgrund der (äußeren) Optik und des jeweiligen Designs habe ich zwei persönliche Favoriten, die ich in Clark-Kent-mäßigem Alter-Ego-Style vermutlich sogar gelegentlich „einfach so” tragen werde.

Wer errät (oder es zumindest glaubt), welche zwei Modelle das wohl sind, kann mir sehr gerne eine Nachricht zukommen lassen.

 
 
 
Andreas SteffenComment